Issue 3/2011  -  ISSN 1470-9570

Sondernummer zum Thema: DaF im Tourismus – Tourismus im DaF-Unterricht.

Gastherausgeber: Ewald Reuter

ARTICLES

Einleitung.

Chris Hall, Joanne Leal & Guido Rings (Seiten 1-2)

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DaF im Tourismus – Tourismus im DaF-Unterricht. Bestandsaufnahme und Zukunftsvisionen.

Ewald Reuter, Tampere (Seiten 3-32)

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Dieser Beitrag geht der Frage nach, inwiefern die Rolle des Deutschen als Fremdsprache (DaF) in der interkulturellen touristischen Interaktion empirisch erforscht wird und welche Relevanz diesbezügliche Studien für die Einübung in interlinguales tourismusberufliches Kommunikationsverhalten aufweisen. Pars pro toto wird an ausgewählten Beispielen erörtert, auf welche Weise DaF-relevante Forschungsergebnisse gesichtet und im tourismusbezogenen DaF-Unterricht beachtet werden können. Ferner werden die Rollen von Lehrwerkanalyse, Lehrwerkkritik und Schulungsmodellen kritisch eingeschätzt. Abschließend wird ein linguistisch fundiertes Schulungsmodell vorgestellt, das eine praxisnahe Einübung in professionelles tourismusberufliches Zielverhalten in der Fremdsprache Deutsch ermöglicht.

Die kommunikative Gattung Touristenführung: Aktivitäten der Wissensvermittlung mit Deutsch als Fremdsprache.

Marcella Costa, Turin (Seiten 33-54)

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Im Beitrag wird die kommunikative Gattung Touristenführung untersucht. Ausgehend von dem gesprächsanalytischen Ansatz werden die Sozialstruktur der Stadtführung sowie die gattungsspezifischen kommunikativen Aufgaben (Orientieren durch Zeigen, Beschreiben, Deuten, Bewerten) und die entsprechenden sprachlichen und multimodalen Ressourcen rekonstruiert. Abschließend wird das Augenmerk auf die Strategien der interaktiven Konstruktion von Bedeutung unter der Bedingung von Fremdheit und Fremdsprachigkeit gerichtet. Für die Analyse wird eine Datensammlung von Stadtführungen herangezogen, die an den Universitäten Turin und Bayreuth entstanden ist. Das Datenkorpus dokumentiert sowohl Stadtführungen von deutschsprachigen Stadtführerinnen und fremdsprachigen Touristengruppen als auch Stadtführungen von nichtmuttersprachlichen Stadtführerinnen (mit Italienisch, Polnisch und Russisch als L1) und deutschsprachigem Publikum. Im Ausblick wird auf das Potential der Arbeit mit gesprochensprachlichen Datensammlungen im universitären Fremdsprachenunterricht hingewiesen.

Tourismus im DaF-Unterricht – auf kulturwissenschaftlichem Fundament.

Hans-Joachim Bopst, Germersheim (Seiten 55-78)

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Gleich, ob sich Deutsch als Fremdsprache (in ihrer Mutterlands- oder Auslandsvariante) vom Einbezug des Tourismus neuen „Lebenssaft“ erhofft – interessierte(re) Studierende, weite(re) Berufsperspektiven, oder sich wahlverwandtschaftlich angezogen fühlt von Themen wie Grenzerfahrung, Transkulturalität, Nachhaltigkeit des Reisens u.ä. – die Beschäftigung mit Tourismus im DaF-Unterricht darf nicht nur um der Beschäftigung willen einsetzen und weil das Thema ‚Reisen’ so „beliebt“ ist. Vielmehr erweist sich das traditionell von Wirtschaftswissenschaft, Geographie, Pädagogik, Volkskunde und schließlich der Tourismuswissenschaft beackerte akademische Feld des Reisens als prädestiniert für eine kulturwissenschaftliche Perspektive, bei der die VertreterInnen des Faches DaF sich selbst treu bleiben, indem sie ‚Reisen’ als bedeutungsgeladenen ‚kulturellen Text’ begreifen, der Selbstverständigung, Wertediskurs und Sinn(be-)suche der touristischen Akteure anregt oder begleitet. Dies soll auf zweifache Weise exemplifiziert werden. Zum einen können sich an touristischen Texten und ihren Übersetzungen Textkompetenz, Informationsmanagement und Kulturmittlung von DaF-VertreterInnen beweisen und dabei der verbreiteten Missachtung und Suboptimalität dieses Textgenres abhelfen. Zum anderen bietet Tourismus an jedem Ort der Erde „natürliches“ Anschauungsmaterial, das durch Projektunterricht – unser Beispiel: die Ausrichtung von Reiseausstellungen – erschlossen und auf seine Werthaltigkeit hinterfragt werden kann.

Landeskunde und Kulturvermittlung im geschichtlichen Museum.

Heike Rohmann, Berlin (Seiten 79-101)

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Kultur und Bildung haben als Reisemotive in den vergangen Jahren deutlich zugenommen. Museen gelten als ein gewichtiger Standortfaktor im Tourismus (John 2010). In meinem Beitrag stelle ich ein von mir entwickeltes landeskundliches Seminar im Fach Deutsch als Fremdsprache an der TU Berlin vor, in dem sich die Studierenden geschichtliche Themen in Berliner Museen mit dem Ziel erschließen, diese später an Besucher/innen, die nicht mit der deutschen Kultur vertraut sind, vermitteln zu können. Museen sind eingebunden in kulturelle Wertesysteme. In ihrer jeweiligen Auswahl, Darstellung und Inszenierung können die Ausstellungsobjekte als Zeichen interpretiert werden, die auf andere Zeiten, Orte und die dazu gehörigen Lebensweisen, Wertvorstellungen, Einstellungen und Debatten verweisen. Sie sind Ausdruck und Teil des kulturellen Gedächtnisses. Nicht immer kann dies von Angehörigen fremder Kulturen ohne Weiteres nachvollzogen werden. Daher geht es in dem Seminar nicht allein um die Aneignung geschichtlichen Expertenwissens, sondern auch darum, eine Brücke schlagen zu können zwischen den individuellen und von der eigenen Kultur geprägten Wahrnehmungen und Erlebnissen der Besucher im Museum und der Interpretation der ausgestellten Objekte, Bilder, Symbole und Texte als Bestandteil der deutschen Erinnerungskultur und der kulturellen Deutungsmuster, die der Ausstellungskonzeption zugrunde liegen. Sprache ist dabei sowohl Gegenstand als auch Medium der Interpretation und Vermittlung. Das Konzept wurde zunächst erprobt und soll so ausgearbeitet und erweitert werden, dass die ausländischen Teilnehmer/innen es auch im Deutsch-Unterricht in ihren Heimatländern verwenden können.

Tourismus als Gegenstand kommunikationswissenschaftlicher Forschung – dargestellt am Beispiel des Reiseverkaufsgesprächs.

Thomas Paul Brysch, Viana do Castelo (Seiten 102-124)

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Tourismus bietet sich Kommunikationswissenschaftlern/-innen als Ressource paradiesischen Ausmaßes an, doch enttäuschender Weise ist fundierte und instruierte Fachliteratur rar. Dieser Beitrag versucht Anregungen zu einer makrostrukturellen Systematik von Kommunikationsräumen zu geben, die sich an der Prämisse des ökonomischen Vorranges der zu behandelnden Phänomene orientiert. Die dabei gewonnenen Ergebnisse sollen am prototypischen Fall des Reiseverkaufsgespräch in einer mikrostrukturellen Skizze analytisch fruchtbar gemacht werden.

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REVIEWS

Kommunikation und Konflikt. Kulturkonzepte in der interkulturellen Germanistik.

(2009) Hrsg. von Ernest W.B. Hess-Lüttich, Ulrich Müller, Siegrid Schmidt & Klaus Zelewitz
Rezensiert von Alexandra Simon-López, Joensuu (Seiten 125-135)

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Österreichisches Aussprachewörterbuch. Österreichische Aussprachedatenbank.

(2007) von Rudolf Muhr
Rezensiert von Chris Hall, Joensuu (Seiten 136-141)

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