Issue 1/2002  -  ISSN 1470-9570

ARTICLES

Hybriditätsaspekte und Ansatzpunkte zu deren Vermittlung in Tom Tykwers "Lola Rennt".

Guido Rings, Cambridge (pages 1-28)

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Trotz seines außerordentlichen Publikumserfolges und höchsten Ehrungen durch zahlreiche Filmpreise ist Tom Tykwers Lola Rennt bisher allenfalls marginal von der akademischen Sekundärliteratur erfasst worden. Die Fülle leicht zugänglicher populärwissenschaftlicher Beiträge wächst demgegenüber sehr schnell an und trägt dazu bei, eine insgesamt äußerst begrenzte bis fehlerhafte Interpretationsgrundlage zu verbreiten, die Lola Rennt als Film über "Schicksal", "Zufall", "Glück" und existentielle Probleme zeitgenössischer Jugendlicher fokussiert. Der folgende Beitrag bemüht sich um eine Erweiterung und Korrektur solcher Interpretationsvorlagen, indem er das beachtliche Spektrum der im Film thematisierten ihm aber auch immanenten zeitgenössischen Hybriditätsaspekte erarbeitet. Hierbei wird deutlich, dass die mechanische, von Zeitdruck und Stress geprägte Lebenswelt der Protagonisten keinesfalls für ein anthropologisch oder religiös fundiertes "Fatum" sondern vielmehr für einen normativ und diskursiv angelegten und darum grundsätzlich abwendbaren Kausalitätsexzess symbolisch ist. Um so bedeutsamer wird das Spannungsfeld zwischen Selbst- und Fremdbestimmung, das die Protagonisten exemplarisch vorführen. In diesem Kontext rekonstruiert Lola Rennt stereotypische Generationskonflikte, um diese mittels Parodisierung zu dekonstruieren.

Schritt halten mit dem Web: die Aufgabe lösen.

Uschi Felix, Melbourne (pages 29-44)

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Resources on the World Wide Web are growing at breakneck speed and at a volume that is beginning to overwhelm even the keenest of surfers. While the body of materials available for language learning is relatively small by comparison with other subjects, two issues are still of concern – duplication and complexity. Effort is being duplicated in a variety of areas and, as sites multiply, it becomes harder to locate the material that is both useful and excellent.
This paper summarises the findings of a four-year survey of approaches to language teaching and learning via the Web (Felix 1998, 2001). The pace of development can be seen in the fact that the later publication has expanded its coverage to include Webquests, collaborative activities, sites for children, the growing world of publishers' sites and metasites, as well as software tools and aids to professional development. It has also incorporated the very large category of English language sites into the main database.
The purpose of the survey was to find examples of best practice in whole stand-alone courses, integrated mixed-model courses (Web/CD-ROM/face-to-face), and interactive exercises for the development of all four skills.
The findings suggest that, in some languages at least, a large number of excellent resources exist. Even better, there are enough to make it more economical to integrate the best materials into existing courses, rather than spend time and money repeating work that has already been done.

Study Abroad: An Attempt to Measure the Gains.

Catherine Fraser, Bloomington, Indiana (pages 45-65)

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Much of the focus of research on gains in language acquisition in a study abroad setting has been on oral proficiency. This paper reports on a study designed to measure gains in reading and writing skills by American students enrolled in two different programs at Freiburg University, one lasting a semester, one a year. Pre- and post-tests were administered to both groups of students, one test focused on reading proficiency, demonstrated by the ability to link anaphora with their referents. The other was a cloze passage requiring precision in word level accuracy.
Students who followed less traditional study plans, including joining a football team, playing with an orchestra and serving as intern in a theatre made impressive progress compared with their peers enrolled in regular university courses. These findings suggest that while experiential learning can offer students a wealth of personal, cultural and social benefits, many of which not easily measured by quantitative tests, the more traditional (and measurable) skills of reading and writing are not necessarily shortchanged.

Die Textsorte "Spielanleitung": Eine textgrammatische Analyse unter besonderer Berücksichtigung von DaF-Lehrwerken.

Simone Großmann, Liepaja, Lettland (pages 66-103)

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Der folgende Beitrag verfolgt zwei Ziele, ein linguistisches und ein anwendungs­bezogenes: Erstens nämlich geht es um die Beschreibung der bislang vernachlässigten Textsorte "Spielanleitung" und zweitens sollen - vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse – Spielanleitungen in verschiedenen DaF-Lehrwerken bewertet werden. Durch die Beschäftigung mit aktuellen Lehrmaterialien kommt auch zum Ausdruck, welche Relevanz diese Textsorte überhaupt im modernen Fremdsprachenunterricht beanspruchen kann.
Ausgangspunkt der Analyse bildet die theoretische Annahme, dass sowohl externe Faktoren (Funktion, situative Bedingungen) als auch interne Faktoren (sprachliche Merkmale) für die Klassifikation und Beschreibung von Textsorten relevant sind. Diese Parameter sollten nicht isoliert betrachtet werden, da die Funktion eines Textes und die Situation, in der er geäußert wird, eine Auswirkung auf seine Struktur haben. Auf dieser Prämisse beruht die Hypothesenbildung: Ausgehend einerseits von funktionalen und situativen Parametern und andererseits von verwandten Textsorten (Kochrezept, Gebrauchsanweisung) werden Annahmen über die sprachlichen Merkmale der Textsorte "Spielanleitung" gemacht, um sie dann an einem Korpus von sechs Texten zu überprüfen. Diese – natürlich nicht repräsentative - empirische Analyse bestätigt die Hypothese, dass die Textsorte "Spielanleitung" im Aufbau relativ festgelegt und syntaktisch wenig komplex ist. Darüber hinaus ergibt sie, dass nicht so sehr eine spielspezifische Lexik für die Textsorte charakteristisch ist als vielmehr der Gebrauch alltagssprachlicher Verben mit veränderten syntaktischen und semantischen Valenzeigenschaften.
Diese Ergebnisse dienen als Folie für die exemplarische Analyse von Spielanleitungen in DaF-Lehrwerken, denn erst eine adäquate Präsentation der Textsorte in Lehrmaterialien macht eine Thematisierung von Verarbeitungsstrategien sinnvoll.

TEACHING METHODOLOGY

Angewandtes Marketing als Spracherwerb.

Encarna Urzainqui and Markus Costabiei, San Sebastián (pages 104-126)

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Die Integration von Erfordernissen und Fertigkeiten, die sich aus der realen Praxis der Wirtschaftswelt ergeben, ist auch für das Sprachenlernen, besonders an wirtschaftsorientierten Hochschulen, von immer größerer Bedeutung und erfordert eine Neuorientierung auch in der täglichen Unterrichtspraxis des Fachs Deutsch als Fremdsprache. Sprachliche Anforderungen und reale Handlungskompetenz, die heute in der Berufswelt gestellt bzw. verlangt werden, sind kaum mehr mit Lehrbüchern abzudecken. Im folgenden Beitrag geht es um ein erprobtes Konzept projektorientierten Unterrichts in Form einer praxisorientierten Simulation. In einer Art Erfahrungsbericht werden die einzelnen Schritte des Projektes aufgezeigt, sowie Problemstellungen und Hürden kommentiert, die sich aus der Unterrichtspraxis heraus ergaben. Hierbei wurde der Versuch gemacht Medienkompetenz zu schulen, autonomes Lernen zu fördern und jene sprachliche Handlungskompetenz zu vermitteln, die für einen angehenden Betriebswirt im internationalen Wirkungsfeld mit deutschsprachigen Ländern von Bedeutung sind.

“To boldly go...”: Taboos in German as a foreign language ... and beyond.

Daniela Hartmann, Birmingham and Martin Faulkner, Mainz (pages 127-159)

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This article sets out to introduce and promote a new topic for the German as a foreign language classroom. It will be argued that taboos – generally considered the subject most likely to create an act of collaborative silence in the (foreign language class) room – actually prove to be an enormous incentive to speak (in the foreign language). The authors' intention is not only to present a new type of seminar (its structure, as well as material and teaching methods used) as developed for the German Subject Group at Aston University, Birmingham, but also to open a discussion on whether or not it is about time to bring in more new and somewhat radical approaches. Following Horst Stern who said, "Ich weigere mich, mit drei Pünktchen in der Stimme über Tabus hinwegzugehen," the authors will show how this can be accomplished whilst still maintaining academic standards, thus inviting the reader to boldly go with them where no one has gone before!

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REVIEWS

Moment Mal!

Rezensiert von Cristina Blanca-Sancho, Cambridge (pages 160-163)

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Sticks and stones. The troublesome success of children's literature from Slovenly Peter to Harry Potter.

(2001) By Jack Zipes.
Reviewed by Norbert Pachler, London (pages 164-166)

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Eine zweite Sprache lernen: Empirische Untersuchungen zum Zweitsprachenerwerb.

Tübinger Beiträge zur Linguistik; Series A: Language Development 24 (1998) Edited by Heide Wegener.
Reviewed by Ursula Wingate, London (pages 167-169)

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Mehrsprachiges Europa. Festschrift für Michael Wendt zum 60. Geburtstag.

(2001) Von Dagmar Abendroth-Timmer und Gerhard Bach (Hrsg.).
Rezensiert von Jochen Zwick, Cambridge (pages 170-174)

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